Magnetfeldtherapie
Unter dieser komplementärmedizinischen Methode versteht
man die Therapie mit gleichbleibenden oder pulsierenden Magnetfeldern mit
Hilfe von Magneten oder mit Strom betriebenen magnetischen Hilfsmitteln (Matten
etc.).
Ein Magnetfeld ist ein Kraftfeld, das entweder durch einen natürlichen
Magnetstein oder künstlich über eine stromführende Spule und
ein leitfähiges Material erzeugt werden kann. Rund um jeden Leiter, durch
den Strom fließt, entsteht Magnetismus. Umgekehrt erzeugt jedes Magnetfeld
in einem Leiter elektrischen Strom. Eine Tatsache, die sich die Magnetfeldtherapie
zunutze macht, da auch im menschlichen Körper Ionen, d.h. elektrisch
geladene Teilchen, existieren.

Ansatz und Geschichte der Magnetfeldtherapie
Kranke Zellen weisen gegenüber gesunden eine verminderte Spannung auf.
Durch die Magnetfeldtherapie wird Strom induziert, dadurch wird die Durchblutung
angeregt und vermehrt Sauerstoff vom Blut an die Zellen abgegeben. So erhalten
sie einen "Revitalisierungsschub", was manche Heilungsprozesse beschleunigen
und die Abwehrkräfte steigern kann. Darüber hinaus wirken Magnetfelder
auf einen Teil des vegetativen Nervensystems, das die Funktionen der inneren
Organe lenkt, entspannend und heben seine Reizschwelle. Dadurch werden Schmerzen
erst später wahrgenommen, was den Einsatz der Magnetfeldtherapie in der
Schmerztherapie erklärt.
Nicht magnetisches Material wie etwa die Kleidung wird vom Magnetfeld mit
nur geringem Energieverlust durchdrungen. In der Mitte der Spule hat das Magnetfeld
seine größte Stärke, weshalb einige Geräte für die
Magnetfeldtherapie röhrenförmig sind. Der zu behandelnde Mensch
liegt innerhalb der Röhre.
Bereits im antiken China und Ägypten setzte man natürliche Magneten
zur Heilung von Krankheiten ein. Kleopatra soll ständig ein magnetisches
Stirnband getragen haben - wie man heute vermutet zur Behandlung ihrer Kopfschmerzen.
Paracelsus (1493 - 1541) gilt als einer der Begründer der neuzeitlichen
Magnetfeldtherapie. Er behandelte mit Magneten unterschiedliche Krankheiten
- von Durchfall bis Blutungen - und schrieb den Magenten die Fähigkeit
zu, die menschliche Lebenskraft wieder aufzuladen.
Behandlung
Ganzkörperbehandlungen mit Geräten, die ein pulsierendes Magnetfeld
erzeugen, dauern meist zwischen 8 und 30 Minuten und können auch mehrmals
pro Tag durchgeführt werden.
Um Erfolg zu haben, muss die Therapie konsequent und regelmäßig
durchgeführt werden. Unterbrechungen - etwa für einen Urlaub - sollten
erst nach frühestens sechs Wochen stattfinden, da der Körper eine
Zeit braucht, um sich auf das Magnetfeld einzustellen.
Anwendungsgebiete
Erfolgreich wird die Magnetfeldtherapie bei schlecht heilenden oder komplizierten
Brüchen, schlecht einheilenden Prothesen und bei Osteoporose eingesetzt,
da sie die Knochenbildung anregen kann. Doch ist das Verfahren sehr langwierig.
Bei Osteoporose kann frühestens nach eineinhalb bis zwei Jahren eine
Veränderung der Knochendichte festgestellt werden.
Nach Operationen wird die Magnetfeldtherapie zur Anregung der Heilung eingesetzt.
Magnetfeldtherapie wird meist mit anderen schul- oder komplementärmedizinischen
Methoden kombiniert. Bei Verletzungen lässt sich zum Beispiel die Heilung
zusätzlich durch die Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten
beschleunigen.
Eingesetzt wird die Magnetfeldtherapie auch zur Behandlung von Schmerzen,
bei Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Menstruationsbeschwerden, Zahnschmerzen
und Kopfschmerzen, Entzündungen, aber auch gegen Schlafstörungen,
Durchblutungsstörungen, Kreislaufstörungen sowie Übermüdung.
Die Wirkung der Magnetfeldtherapie auf das Knochenwachstum ist durch zahlreiche
klinische Studien aus der ganzen Welt dokumentiert und wurde auch im Reagenzglas
nachgewiesen. Gebrochene Knochen wachsen ebenso wie Operationsnarben unter
Magnetfeldeinfluss schneller und strukturell geordneter zusammen.
Die Magnetfeldtherapie zeigt - wie in zahlreichen Langzeitstudien nachgewiesen
- keine schädlichen Nebenwirkungen.